Ein Unentschieden wäre gerecht gewesen

Samstag, den 07. November 2015 um 23:18 Uhr Rainer Lepak
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Der zweiten Mannschaft ist das Glück nicht hold. Nach den knappen und unglücklichen Niederlagen bei der 2. Mannschaft von TSV Post Halle, bei 1990 Merseburg, bei der 2. Mannschaft des TTC Halle, gab es auch am Samstag, dem 07. November 2015 zu Hause in der Teutschenthaler Sporthalle wieder keine Punkte gegen die zweite Mannschaft des Halleschen TTV.

Und das, obwohl der Mannschaft, von der kämpferischen Einstellung her, kein Vorwurf gemacht werden kann.

Man traf aber auch auf einen Gegner, der, bis in die Haarwurzeln, motiviert war, die Punkte mit nach Halle zu entführen. Auf Eisdorfer Seite musste Heiko Hollik ersetzt werden, der beruflich verhindert war, Für ihn kam Dirk Butterling aus der vierten Mannschaft zum Einsatz, da die dritte Mannschaft an diesem Tag ebenfalls ein Punktspiel hatte. Für seine Bereitschaft gebührt ihm erstmal ein großer Dank, denn er ist ja mit seiner Mannschaft in der Kreisliga aktiv und musste heute in der Bezirksliga aushelfen.

Wer heute den Weg nach Teutschenthal gefunden hatte, bekam Tischtenniskost vom Feinsten geboten, wo sich beide Mannschaften nichts schenkten, denn sowohl Halle, als auch Eisdorf, befanden sich von der Stärkeeinschätzung her, auf Augenhöhe.

Über Sieg oder Niederlage entschieden manchmal Kleinigkeiten und große Niveauunterschiede konnte ich nicht feststellen.

Auf Seiten des Halleschen TTV kam in dieser Saison das erste Mal Sven Teschmer zum Einsatz. Diese Tatsache verursachte im Vorfeld auf Eisdorfer Seite ein wenig Bauchgrummeln, handelte es sich doch hier um einen Spieler, der schon einige Jahre in der ersten Mannschaft in der Landesliga aktiv war, berufsbedingt eine Pause eingelegt hatte und der nun bei der zweiten Mannschaft in der Bezirksliga den Leistungsanschluss wieder herstellen wollte. Da er, wie gesagt, noch keine Wettkampferfahrung in dieser Saison hatte, blieb hier eerstmal ein Fragezeichen.

Eisdorf II-HTTV II

Um so eindrucksvoller spielten Christoph Reichert und Steffen Richter. Was auch nicht alltäglich ist, es wurden alle vier Punkte im oberen Paarkreuz errungen, wenn auch die ersten beiden Duelle zwischen Christoph Reichert und Sven Teschmer, sowie Steffen Richter und Tom Jacob erst jeweils mit 3:2 entschieden wurden.

Eisdorf II-HTTV II

Davor gab es aber noch die Doppelspiele und hier kann man an diesem Nachmittag, als Anhänger des Eisdorfer Tischtennissportes einfach nicht zufrieden sein.

Einzig, Jens Rühlemann und Wolfgang Meyer, vermochten hier zu punkten. Sie zeigten eine ganz große kämpferische Leistung und besiegten ihre Gegner, Rene Wichner und Armin Tempel mit 3:0. So klar, wie sich hier dieses Ergebnis liest, war es jedoch nicht, wenn man sich die Satzergebnisse 11:5, 17:15 und 15:13 ansieht. Aber der unbedingte Siegeswille beim Eisdorfer Duo war dann spielentscheidend, der am Ende des 3. Satzes durch zwei Fehler ihrer Gegner noch begünstigt wurde.

Eisdorf II-HTTV II

Im ersten Doppel war eigentlich der eigene Punkt bereits eingeplant, denn Christoph Reichert und Steffen Richter führten nach Sätzen 2:1 und lagen auch bis zum 8:6 ständig in Führung. Plötzlich riss der Faden durch zu viele technische Fehler. Über ein 10:10 musste man diesen vorentscheidenden Satz mit 11:13 abgeben. Im fünften Satz das gleiche Bild. Reichert / Richter führten 6:4 und man glaubte seinen Augen nicht zu trauen, wie Teschmer und Wawrzinek Punkt für Punkt erkämpften, begünstgt durch zwei Eisdorfer Aufschlagfehler und der Tatsache, dass den Hallensern einfach alles gelang und den Satz, nach 7 Punkten in Folge, mit 11:6 und damit das Spiel mit 3:2 für sich entschieden.

Beim mittleren Doppel hatte man sich von vorn herein keine großen Erfolgschancen ausgerechnet, ging es doch gegen Tom Jacob und Thomas Starke, ein Duo, welches seit Jahren eingespielt ist und immer auf höchstem Niveau unterwegs ist. Nicht von Ungefähr zieren sie auch in dieser Saison bereits die Doppel-Rangliste an erster Stelle.

Nach der zwischenzeitlichen Führung von 3:2 für Eisdorf kehrte Ernüchterung bei den Gastgebern ein, denn es wurden vier Duelle am Stück verloren und Halle führte mit 6:3.

Einer besonderen Tragik war dabei Pascal Steinhäuser ausgesetzt.

In seinem ersten Fight lieferte er eine couragierte und hochkonzentrierte Leistung gegen seinen Gegner Thomas Starke und führte folgerichtig mit 2:0. Obwohl im dritten Satz mit 0:4 schlecht gestartet, gelang es ihm über die Stationen 3:6 und 7:10, noch zum 10:10 auszugleichen und hier selbst in Führung zu gehen. Im Unterbewusstsein ständig drängend, nur noch den einen Ball ins Ziel zu bringen und damit als 3:0-Sieger vom Tisch zu gehen verkrampfte Pascal und seine große Aufholjagd war umsonst, da Starke seinerseits diesen Satz mit 16:14 gewinnen konnte. Der vierte Satz war dann recht schnell zu Ende und es stand 2:2. Der fünfte Satz dann wieder ein Abbild des dritten. Ein hochkonzentrirter Pascal Steinhäuser holt mühelos ein 1:5 beim Seitenwechsel zum 8:8 auf. Dann folgten aber leider drei hintereinander folgende individuelle Fehler und es stand 11:8 für Starke und ein sicher geglaubter Punkt war weg. Und auch sein zweiter Einzeleinsatz war fast ein Abbild des Ersten. Gegen Rene Wichner ging es zwar insgesamt von Beiden etwas enger zu, aber Pascal Steinhäuser führte auch hier 2:1 und war wieder im "Fünften" mit 2:3 der Verlierer.

Eisdorf II-HTTV II

Allein für seinen unbändigen Kampfgeist hätte er an diesem Nachmittag wenigstens einen Punkt verdient gehabt.

Wer aber nun beim 3:6 dachte, dass sich die Mannschaft aufgibt, sah sich getäuscht.

Neben den bereits genannten Reichert und Richter konnten Jens Rühlemann und Wolfgang Meyer mit starken Leistungen zum 7:7 ausgleichen. Entscheidungsdoppel.

Leider gelang es Dirk Butterling im abschließenden Einzel nicht den achten Punkt zu machen, so dass am Ende ein Unentschieden sicher gewesen wäre. Im ersten Satz konnte er Armin Tempel noch Paroli bieten und gab sich erst nach 11:13 geschlagen, aber in einem verhaltenen sicheren Ballwechselspiel vermochte Tempel im richtigen Moment seinen Angriffsschlag zu setzen, hingegen Dirk Butterling, bei seinen Angriffsbemühungen das Glück nicht hold war.

Über die Qualitäten des Halleschen Doppels Jacob / Starke hatte ich schon berichtet, gegen die nun Christoph Reichert und Steffen Richter noch einmal ran mussten.

Bis zum 2:2 wogte das Geschehen hin und her und wie ich es zum Anfang schon einmal charakterisiert hatte, dass heute Kleinigkeiten über den Ausgang eines Satzes entschieden hätten, so war es auch diesmal. Im dritten Satz 1:2 zurück liegend rafften sich Beide noch einmal zu einer Energieleistung auf und führten mit 5:1. Dann ging es wieder los. Auch durch einige glückliche Netz- oder Kantenbälle der Hallenser stand es 6:6, trotzdem konnte dieser Satz mit 11:8 gewonnen werden. Der fünfte und entscheidende Satz war dann eine klare Angelegenheit der Hallenser. Bei 1:5 wurden nochmal die Seiten gewechselt, aber mehr als ein 3:11 konnte nicht mehr erreicht werden.

Trotzdem steckt unwahrscheinliches Potential in dieser zweiten Mannschaft und ich habe einen äußerst interessanten Nachmittag, leider nicht mit einem wünschenswerten Ergebnis, erleben dürfen.

Kopf hoch Männer. Es wird auch wieder bessere Tage geben.