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Ein neuer Ball kommt nach Olympia 2012

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Schon wieder ein neuer Ball: "Der hört sich kaputt an"

Kürzere Sätze, größere Bälle, entschärfter Aufschlag und Frischklebeverbot / Tischtennisspieler mussten sich in den vergangenen Jahren an viele Änderungen gewöhnen. Und die nächste ist schon beschlossene Sache: Nach Olympia 2012 wird ein neuer Ball ohne Zelluloid eingeführt. Unser Nationalteam hat ihn bereits getestet, und die Skepsis unter den Profis ist ziemlich groß.

Dass diese Änderung bei der WM in Rotterdam beschlossen wurde, hat diesmal nicht in erster Linie mit dem oft kritisierten Reformeifer von Weltverbands-Präsident Adham Sharara zu tun. Hintergrund ist vor allem, dass Zelluloid bald in einigen Ländern verboten wird, erläutert der deutsche Physiker Dr. Joachim Kuhn, der als Mitglied im Material-Komitee der ITTF für die Bälle mitverantwortlich ist. Das Zelluloid-Verbot stehe aufgrund von mangelndem Arbeitsschutz in vielen Ländern und damit verbundenen Gesundheitsgefahren beim Herstellungsprozess im Raum, denn zu 80 Prozent sei dieser identisch mit der Produktion von Nitroglycerin. Für die ITTF habe schlicht und einfach die Notwendigkeit bestanden, auf aktuelle Entwicklungen zu reagieren.

Der neue Ball wird wohl aus einer Mischung verschiedener Materialien und wahrscheinlich nicht mehr aus zwei Hälften bestehen. So ist es zumindest bei den bereits entwickelten Mustern, was die Eigenschaften des Balls homogener machen könnte. Da Größe und Gewicht in etwa gleich bleiben, sollten auch die Spieleigenschaften in etwa gleich sein, sagt Kuhn, der zwischen 1985 und 1995 für den DTTB als Assistenztrainer im Nachwuchsbereich gearbeitet hat.

Die jetzigen Bälle sind meist 39,8 Millimeter groß, künftig werden es wohl genau 40 Millimeter sein. Diesen Unterschied hätten seine Nationalspielerinnen bei ersten Tests durchaus registriert, berichtet Damen-Bundestrainer Jörg Bitzigeio. "Beim Flugverhalten hat man das Gefühl, dass der Ball schon recht lange fliegt, dass er langsamer ist, vielleicht weil er einen Tick größer ist", fasst er diesen Teil der Eindrücke seiner Spielerinnen zusammen. "Ich könnte mir vorstellen, dass Tischtennis dadurch noch athletischer wird, was bei der Umstellung von 38 auf 40 Millimeter natürlich noch extremer der Fall war."

"Es kann sein, dass der Ball in Sachen Geschwindigkeit um wenige Prozentpunkte etwas anders fliegt", räumt Ballexperte Kuhn ein. "Ich schätze den Effekt von zwei Zehntel Millimeter aber als gering ein"Mit der Änderung vom 38- auf den 40-Millimeter-Ball sei dies nicht zu vergleichen. Das Feedback von chinesischen Spitzenspielern sei insgesamt "sehr positiv"

Zwei Musterbälle hat Dirk Schimmelpfennig bei der WM bekommen und auch Herren-Bundestrainer Jörg Roßkopf einen gegeben. "Rossi ist der Ball aber schon beim ersten Training kaputt gegangen", berichtet der Sportdirektor. Als Rückmeldung habe er aber bekommen, "dass der Ball einen etwas höheren Absprung hat und einen etwas anderen Sound."

Letzteres haben Bitzigeios Damen offenbar weit drastischer empfunden."Er hört sich kaputt an", sagt der Coach. "Wenn du nicht wüsstest, dass das ein neuer Ball ist, müsstest du glauben, er sei kaputt. Das haben alle so empfunden."

"Der Ball hört sich zunächst einmal anders an, aber ich denke, das ist eine psychologische Sache", meint Ballexperte Kuhn. "Das war damals bei dem 40-Millimeter-Ball ganz genauso und löst sich sicher recht schnell wieder in Wohlgefallen auf." Er wundert sich aber schon darüber, dass die Spielerinnen dem Klang nach den ersten Tests einen so hohen Stellenwert beimessen: "Ich kann mir am ehesten vorstellen, dass beim Absprung noch Anpassung nötig ist."

"Ich hoffe, dass sich noch einiges in der Entwicklung tut", meint dagegen Bitzigeio, und das letzte Wort über den künftigen Ball ist tatsächlich noch längst nicht gesprochen. "Die ITTF wird auch Tests mit Profis machen", kündigt Kuhn an, und auch Schimmelpfennig versichert: "Der Weltverband muss vorsorgen für den Fall, dass Zelluloid verboten wird, aber es gibt noch genügend Zeit, den Ball weiterzuentwickeln; und die Athleten werden mitgenommen "da muss jetzt keiner Angst haben."

Das gilt erst recht für die Basis, denn dass nach Olympia 2012 nur noch mit den neuen Bällen gespielt werden darf, ist äußerst unwahrscheinlich. "Ich habe seitens der ITTF noch nie gehört, dass die Zelluloidbälle dann sofort überall verboten werden sollen", sagt jedenfalls Joachim Kuhn, der als Mitglied des Materialkomitees im Weltverband an der Quelle sitzt. Es könne sogar sein, dass die Zelluloidbälle längere Zeit parallel zu den neuen benutzt werden dürfen. Mitentscheidend dürfte auch sein, wie die Tischtennis-Industrie mit dem Thema umgeht.

Quelle: www.mytischtennis.de

Aktualisiert ( Sonntag, den 26. Juni 2011 um 20:42 Uhr )